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Treue in der Bibel

istock - David SucsyTreu bis ins AlterTreu bis ins Alter

Es ist nicht gut, allein zu sein

„Es ist nicht gut, dass der Mensch allein sei“ stellt Gott fest. Deshalb schafft er Adam und Eva, die füreinander da sein sollen. „Sie sollen ein Fleisch sein“, heißt es in der Schöpfungsgeschichte, so fest sollen sie zusammen gehören. Jesus bekräftigt das später: „Die zwei werden nicht mehr zwei sein, sondern ein Fleisch. Denn was Gott zusammengefügt hat, das soll der Mensch nicht scheiden.“

Dennoch gibt es schon im Alten Testament die Möglichkeit der Scheidung. Allerdings war die dem Mann vorbehalten. Er konnte eine Frau verstoßen, wenn sie ihm nicht mehr gefiel, er an ihr etwas „Anstößiges“ fand oder er sie hasste. Für Frauen gab es diese Möglichkeit nicht.

Auch eheliche Untreue war ein Tatbestand, der nur für Frauen galt. Zwar galt das 6. Gebot auch für Männer – aber nur, wenn sie mit verheirateten Frauen Sexualverkehr hatten. Weil sie dann die Ehe eines anderen Mannes brachen. Frauen hingegen drohte die Todesstrafe.

Durchaus provozierend verschärft Jesus das Gebot in der Bergpredigt: "Wer eine Frau begehrlich ansieht, der hat in seinem Herzen schon die Ehe gebrochen"

Männer durften zur Zeit des Alten Testamentes mehrere Frauen haben. „Treu“ sein mussten sie ihnen nur in Bezug auf die Verpflichtung, für sie zu sorgen und ggf. auch nach einer Trennung den Brautpreis und einen zusätzlich vereinbarten Preis zu zahlen.

Geschichten der Treue

Es ist erstaunlich, dass auch unter solchen Bedingungen es durchaus Liebe gab und Partnerinnen und Partner, die auch in Treue zueinander standen.

Etwa Rebekka und Jakob: „Er gewann sie lieb“, heißt es. Und ihr Sohn Jakob verliebt sich später dermaßen in seine Cousine Rahel, dass er nicht nur sieben Jahre für ihren Vater arbeitet, um sie zu bekommen, sondern noch einmal sieben Jahre, nachdem er zunächst ihre ältere Schwester Lea heiraten musste. Die beiden lieben sich bis an ihr Lebensende. Aber auch seiner ersten Frau Lea bleibt Jakob treu, obwohl er sie weniger liebt als Rahel. Gemeinsam verlassen die drei das Land des Vaters und ziehen in eine gemeinsame Zukunft.

Die Frau des Hiob diskutiert heftig mit ihrem Mann und macht ihm schlimme Vorwürfe. Aber am Schluss der Geschichte sind beide immer noch zusammen und bekommen noch einmal drei wunderschöne Töchter.

Und die Liebesgeschichte zwischen David und  Jonathan.  Als  der junge David zum ersten Mal an den Hof Sauls kommt und mit ihm spricht, verliebt sich Jonathan sofort in ihn. Obwohl  David sein Konkurrent um die Königswürde ist, werden die beiden die besten Freunde. Ihre Freundschaft wird vor eine riesengroße Herausforderung gestellt: Saul will David töten. Jonathan stellt sich ganz auf Davids Seite und kann seinen Vater zunächst umstimmen.

Aber der Zorn und die Eifersucht Sauls wird immer größer. Vor Wut will er sogar seinen eigenen Sohn umbringen.  Schließlich wissen David und Jonathan, dass David sich verstecken muss und sie sich nicht mehr treffen dürfen. Weinen und küssend verabschieden sie sich voneinander und werden sich nie mehr wiedersehen. „Weh ist mir um dich, mein Bruder Jonathan“, bekennt David offen, „deine Liebe war mir mehr als Frauenliebe“.

Auch von der Treue, die zwei Frauen zueinander halten, berichtet die Bibel. Rut ist die Schwiegertochter von Noomi . Sie gehört einem anderen Glauben an. Aber nach dem Tod ihres Mannes will Rut trotzdem bei Noomi bleiben. Was sie zu ihr sagt, ist als Inbegriff der Treue zu einem beliebten Trauspruch geworden :  „Wo du hingehst, da will ich auch hingehen; wo du bleibst, da bleibe ich auch.“

Und manche wird sicher freuen, dass selbst ein treuer Hund vorkommt. Im Buch Tobit läuft er dem Tobias und seinem Begleiter - einem Engel, der sich erst später zu erkennen gibt - schwanzwedelnd hinterher.

 

[Pfarrer Horst Peter Pohl]

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Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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