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Andrii Kotelnikov/gettyimagesDie Mazzen zum Pessach-Fest erinnern an den Auszug des Volks Israel aus Ägypten.

Brot als Mittel zum Leben in der Bibel

Brothausen heißt der Geburtsort von König David und von Jesus. So lässt sich Bethlehem aus dem Hebräischen ins Deutsche übersetzen. Das zeigt die große Bedeutung, die Brot in der Bibel hat. Es steht für alles, was man zum Leben braucht. 

Von Martin Vorländer (Evangelische Sonntags-Zeitung)

Es musste schnell gehen. Sie hatten nicht viel Zeit und konnten nur das Nötigste mitnehmen. Und ihre Wegzehrung durfte nicht so schnell verderben. Darum haben sie aus rohem Teig ungesäuerte Brote gebacken. Die sind schnell hergestellt und halten länger als Sauerteigbrot. Das Lebensmittel „to go“, der praktische Proviant für den Auszug, für den Exodus. So sind die Israeliten in der Bibel aufgebrochen aus dem Sklavenhaus Ägypten in Richtung Freiheit (2. Mose 12,37-42). Daran erinnern die Mazzen, die dünnen Fladen aus ungesäuertem Teig, die Jüdinnen und Juden bis heute bei jedem Pessach-Fest essen. Der Geschmack von diesem Exodus in die Freiheit liegt auch in der Oblate, die Christinnen und Christen in vielen Gemeinden beim Abendmahl essen. Die Oblate ist eine dünne Scheibe, deren Teig nur aus Mehl und Wasser besteht – wie Mazzen, wie das ungesäuerte Brot, das die Israeliten bei ihrem Auszug aus Ägypten mitnahmen. 

Niemandem wird Brot verweigert

Brot ist im Alten wie im Neuen Testament das Lebensmittel schlechthin, das Mittel zum Leben. Wer kein Brot hat, verhungert. Nicht einmal dem Feind verweigert man sein Brot (Sprüche 25,21). Brot herzustellen hält die ganze Familie, ja die ganze Gesellschaft auf Trab. 

Im Brot steckt eine gewaltige Kulturleistung. Sie begann wahrscheinlich damit, dass die Menschen Getreidekörner gesammelt und gemahlen haben. Dann entdeckten sie, dass sie Bäume und Gestrüpp roden, das Land freilegen und die Erde mit dem Pflug aufreißen können, um zu säen. In der Bibel ist Kain, Evas Erstgeborener, der erste Ackermann. (1. Mose 4,2) Die Bibel benennt, wie viel Arbeit jedes Stück Brot macht. „Im Schweiße deines Angesichts sollst du dein Brot essen.“ So sieht Adams Leben jenseits von Eden aus (1. Mose 3,19).

Gott als Brotgeber

Also ackert, pflügt und sät der Mensch. Dann kommt die große Ungewissheit: Hat die Mühe sich gelohnt? Gibt es genügend Sonne und Regen, damit das Getreide wächst und die Familie von der Ernte leben kann? Das hat kein Mensch in der Hand. Gott ist der eigentliche Brotgeber. Dieses Wissen durchzieht die Bibel bis hin zu der Bitte im Vaterunser: „Unser tägliches Brot gib uns heute.“ (Matthäus 6,11) Brot ist das teiggewordene, gebackene Zusammenspiel zwischen dem, was Menschen tun können, und dem, worin sie auf den Segen Gottes angewiesen sind. 

In der Bibel backen meist Frauen

Das Brotbacken ist in der Bibel meistens Frauensache. Sie kneten das zu Mehl gemahlene Getreide – Gerste oder Weizen – mit Wasser und Salz zu Teig. In der Regel geben sie ein Stück Sauerteig dazu. Jesus beschreibt einmal so das Reich Gottes. Es breitet sich aus wie ein Sauerteig, den eine Frau unter das Mehl mengt. Das gibt dem Brot Fülle und Aroma. Den vollen, kräftigen Geschmack des Lebens. 

Das Brot mit jemandem essen stiftet Gemeinschaft. Man teilt das Brot und ein Stück Leben miteinander – die guten wie die bösen Tage. Darum gibt es auch das „Brot des Elends“ (5. Mose 16,3) und das „Tränenbrot“ (Psalm 80,6). 

Brot als Symbol fürs Leben

Brot – das Mittel zum Leben, zu Gemeinschaft und Segen. Von Jesus, in Brothausen geboren, wird in der Bibel mehrfach erzählt, wie er mit wenig viele satt machte. An einer Bibelstelle speist er 5.000 Leute mit fünf Broten und zwei Fischen (Markus 6,30-44). Das rückt ihn an die Seite Gottes, des Brotgebers, von dem alles Leben kommt. Zwei seiner Jünger erkennen ihn nach seiner Auferstehung erst, als er sich mit ihnen zu Tisch setzt (Lukas 24,13-35). Jesus bricht das Brot und teilt das Leben, das nicht verdirbt, sondern ewig hält.

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