Per Geocaching zum Pilgerschatz
Ob Jung oder Alt, aus Europa, Asien, Afrika. Alle Christen kennen und beten es: Das Vater unser. Auf dem Meditationsweg am EKHN-Tagungshaus Kloster Höchst im Odenwald können Besucher dieses Gebet in vielerlei Hinsicht ganz neu erleben. Denn unter anderem leiten nicht etwa Schilder die Pilger, sondern GPS-Geräte, quasi mit Signalen vom Himmel auf dem Vaterunser-Weg.
Skulpturen stehen für die Bitten des Vater unser
Der Pfeil auf dem kleinen GPS-Gerät ist nach Osten gerichtet. Er zeigt direkt auf eine mannshohe Skulptur, auf der unter einer Sonne und fünf Köpfen die Worte: „Vater unser im Himmel stehen“ stehen. Es ist die erste von insgesamt acht Stationen des 4,5 Kilometer langen Meditationsweges. Jede Station wird durch eine Skulptur aus Holz markiert. Jede Skulptur steht für eine Bitte des Vater unser.
Elektronische Schatzsuche als Publikumsmagnet
Um von einer Station zu nächsten und schließlich zum Ziel zu gelangen, müssen Besucher des Weges die passenden Koordinaten in ihr GPS-Gerät eingeben. Geocaching nennt sich das, eine Art elektronische, populäre Schatzsuche. Die Geräte können beim Kloster Höchst direkt ausgeliehen werden. Da nur ein paar Exemplare vorrätig sind, macht es allerdings Sinn, ein eigenes mitzubringen. Ein Smartphone mit einer bestimmten App reicht auch aus.
Die Idee, Geocaching mit dem meditativen Weg zu verbinden, hatte der technische Redakteur Don Feidner, der in Höchst wohnt. „Mir haben der Weg, die Skulpturen so gut gefallen, dass ich gerne mehr Leute darauf aufmerksam machen wollte. Ich dachte, mehrere Geocaches dort zu platzieren, wäre eine gute Möglichkeit.“ Im Internet werden die Koordinaten veröffentlicht und sind so weltweit abrufbar. Der Meditationsweg kann aber auch ohne Geocaching belaufen werden.
Sich selbst als Teil der Schöpfung wahrnehmen
Der Meditationsweg ist offen für Interessierte, Konfirmandengruppen, Gäste des Klosters Höchst und Touristen. Pfarrerin Marion Rink, die Beauftragte für die Förderung Geistlichen Lebens für die Region, ist überzeugt: „In der Natur begegne ich dem Gebet ganz anders, wenn ich merke, dass ich Teil der Schöpfung bin.“
Wurden alle Koordinaten richtig eingegeben, finden die Pilger am Ende des Weges etwas im Wald versteckt: Ein kleines Kästchen. Den Schatz.
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