Kirchenpräsident Jung gratuliert dem neuem Vorsitzenden des Zentralrats der Juden in Deutschland
„Ich freue mich auf die Akzente, die Sie mit Ihrer Persönlichkeit setzen werden“
29.11.2010 krebs Artikel: Download PDF Drucken Teilen Feedback
Graumann wohnt in Frankfurt und damit im Kirchengebiet der EKHN. Er tritt die Nachfolge von Charlotte Knobloch an, die nach vierjähriger Amtszeit nicht mehr kandidierte.
Wörtlich schrieb Jung: „Der Zentralrat der Juden hat in der Vergangenheit wichtige Beiträge für die Entwicklung unserer Gesellschaft geleistet, Fehlentwicklungen kritisch benannt und das Verständnis von Juden und Nicht-Juden sehr befördert. Ich freue mich sehr auf die Akzente, die Sie mit Ihrer Persönlichkeit nun setzen werden.“
Schuldhafte Geschichte verantworten und zukunftsweisende Perspektive entwickeln
In seinem Gratulationsschreiben bekannte sich Jung zu „einen Dialog zwischen Christen und Juden, der die schmerzhaften Erfahrungen aufnimmt, die schuldhafte Geschichte verantwortet und daraus eine zukunftsweisende Perspektive entwickelt“. Grundvoraussetzung dafür sei, dass Christen theologisch „die bleibende Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen bezeugen“ sowie sich theologisch wie politisch gegen jede Art von Antisemitismus wendeten. „Diesen Ansatz fortzusetzen, ist mir ein wichtiges Anliegen.“, schrieb Jung.
Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau unterhält gute Kontakte zu den jüdischen Gemeinden im Kirchengebiet. Sie hat sich intensiv mit der Geschichte des Antijudaismus in Deutschland und in der evangelischen Kirche auseinandergesetzt. 1991 ergänzte die Synode den Grundartikel der EKHN, der ihre Bekenntnisgrundlage definiert. Angehängt wurden die zwei Sätze: „Von Blindheit und Schuld zur Umkehr berufen bekennt sie neu die bleibende Erwählung der Juden und Gottes Bund mit ihnen. Das Bekenntnis zu Jesus Christus schließt dieses Zeugnis ein.“ Damit ist ein christlich motivierter Antijudaismus in der EKHN ausgeschlossen.
Verantwortlich: gez. Pfarrer Stephan Krebs, Pressesprecher
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