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Klimaschutz und Nachhaltigkeit – Bewahrung der Schöpfung konkret

Bildquelle: © 2020 Getty Images, AnnaFrajtovaKlimaschutzDas kirchliche Engagement für die Energiewende ist auch in der Notwendigkeit begründet, den Treibhauseffekt zu begrenzen

Nachhaltigkeit und Klimaschutz werden zunehmend zum Prinzip kirchlichen Handelns. Dieses Ziel hat sich die EKHN (Evangelische Kirche in Hessen und Nassau) gesetzt. Um es zu erreichen, sind die Maßnahmen und Initiativen breit gefächert; sie umfassen beispielsweise die umweltfreundliche Durchführung von Veranstaltungen, ein Umwelt- oder Energiemanagement, die Umstellung auf erneuerbare Energieträger, das eigene Mobilitätsverhalten klimafreundlich gestalten oder die nachhaltige Beschaffung.

Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar

Die Zustimmung für einen nachhaltigen Lebensstil, der gleichzeitig das Klima schützt, wächst unter den meisten Bürger*innen, Politiker*innen und Wirtschaftsvertreter*innen. Denn die ersten Folgen des Klimawandels sind bereits spürbar, nachweislich schmelzen die Gletscher. In subtropischen und tropischen Regionen breiten sich die Wüsten aus, Menschen verlieren zunehmend ihre Lebensgrundlage und werden zu Klimaflüchtlingen. Doch die Folgen des Klimawandels sind auch hier deutlich spürbar. Nicht nur Landwirt*innen erleben unmittelbar, dass sich auch in Mitteleuropa  die Tier- und Pflanzenwelt bereits verändert. Lange Trockenheit und Dürren führen zu Wasserknappheit, Ernteausfällen und Waldsterben. Immer heißere Sommer begünstigen die Ausbreitung von Insekten-, Tier- und Pflanzenarten, auf die unser Ökosystem nicht angepasst ist.

Gute Vorsätze sind ein guter Anfang

Dass man über den persönlichen Lebensstil diesen Klimawandel beeinflussen kann, ist heute allgemein akzeptiert: beispielsweise durch Strom sparen oder weniger Auto fahren. Aber reicht diese Einsicht  über den „menschlichen Faktor“ beim Klimawandel als Motivation aus?  Alle Verantwortungsebenen von der Politik, über Kommunalverwaltungen, Unternehmen und Organisationen hin zu Individuen sind gefragt, wenn es darum geht, die Zukunft klimagerecht und nachhaltig zu gestalten.

Erneuerbare Energien und Energiewende

Die EKHN setzt auf ein zukunftsfähiges Stromnetz, das auf dezentrale, regenerative und damit schöpfungsgemäße Energiegewinnung ausgerichtet ist. Außerdem unterstützt sie Maßnahmen zu Energieeffizienz und Energiesuffizienz. Das kirchliche Engagement für die Energiewende ist nicht nur in der Notwendigkeit begründet, den Treibhauseffekt zu begrenzen, sondern auch in der Befürwortung des Ausstiegs aus der Kernenergie bis 2022. Ein Grund dafür ist, dass diese Technologie keine Fehler ausschließen kann, die katastrophale Folgen für Mensch und Umwelt haben, wie die Unfälle von Tschernobyl und Fukushima gezeigt haben.

EKHN setzt nachhaltiges Klimakonzept wird um

Klimaschutz ist eine globale, nationale und individuelle Aufgabe, deren Dringlichkeit auf der Weltklimakonferenz von Paris 2015 deutlich unterstrichen wurde.

Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau (EKHN) hat mit Förderung durch die Nationale Klimaschutzinitiative des Bundes im Jahr 2012 ein Klimaschutzkonzept erarbeitet, das schrittweise umgesetzt wird.

Kirche: klimafreundliche Gebäude und Verbraucherstärkung im Blick

Damit Klima- und Umweltschutzmaßnahmen vor Ort gut durchgeführt werden können, erhalten Kirchengemeinden Unterstützung. Beispielsweise informiert die Broschüre "Klimaschutz und Nachhaltigkeit in unserer Kirchengemeinde" über mögliche Maßnahmen:

Broschüre: Klimaschutz und Nachhaltigkeit in unserer Kirchengemeinde (PDF)

Die wichtigsten Handlungsbereiche im Klimaschutz unserer Landeskirche sind die Immobilien sowie die Verbraucherstärkung. Der Bereich Immobilien – klimafreundlicher Neubau sowie Sanierung von kirchlichen Gebäuden – wird von der Referatsgruppe Bauen in der Kirchenverwaltung Darmstadt betreut. Das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung (ZGV) befasst sich mit den verschiedenen Aspekten der Verbraucherstärkung: nutzerorientiertes Energie- und Umweltmanagement (Grüner Hahn und Energiemission), nachhaltige Beschaffung und klimafreundliche Mobilität .

Die Referentin für Klimaschutz Kathrin Saudhof betreut  fachlich-federführend die schrittweise Umsetzung des Klimaschutzkonzepts der EKHN insbesondere im Bereich der Verbraucherstärkung. Hierzu zählen das kirchliche Umweltmanagement Grüner Hahn, der nachhaltige Einkauf, klimafreundliche Mobilität und andere nutzerorientierte Maßnahmen zur CO2-Reduktion.

Der erste Klimaschutzbericht der EKHN für die Jahre 2012 bis 2016 ist hier abrufbar:

Erster Klimaschutzbericht der EKHN

Umsetzung des Klimaschutzkonzeptes wird gefördert

Aktuell (Stand: Juni 2020) wird das Klimaschutzkonzept durch ein Anschlussvorhaben weiter in die Umsetzung gebracht. Dieses wird sowohl von der Nationalen Klimaschutzinitiative als auch durch den Fonds Perspektive 2025 der EKHN gefördert. Die Gesamtlaufzeit des Projektes beträgt vier Jahre, es endet am 28.2.2023.
Das Projekt wird in zwei Hauptbereiche unterteilt, die zur Reduzierung der Treibhausgasemissionen gezielt beitragen.

Hauptbereich "Verbraucherstärkung"

Die Klimaschutzmanagerin Cassandra Silk ist dem Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung zugeordnet. Bei dem Maßnahmenpaket im Bereich Verbraucherstärkung stehen die Menschen und ihre Aktivitäten innerhalb der EKHN im Vordergrund, die entscheidend zu einer klimafreundlichen Zukunft beitragen können. Es umfasst die Einführung der Energiemission, ein Energiemanagement für Kirchengemeinden, die Unterstützung des Umweltmanagementsystems Grüner Hahn sowie Maßnahmen in den Bereichen klimafreundliche Mobilität und nachhaltige Beschaffung.

Hauptbereich "Immobilien"

Die Maßnahmen im Bereich Immobilien sind aufgrund der großen CO2-Relevanz des kirchlichen Gebäudebestands von besonderer Bedeutung. Im Rahmen des Förderprojekts steht die Optimierung von Heizungssystemen mit hydraulischem Abgleich und den Austausch von Heizungspumpen (kurz: HAPT) im Zentrum. Dieser Arbeitsbereich ist dem Dezernat für Organisation, Bau und Liegenschaften zugeordnet und wird durch den Klimaschutzmanager Tim Heuser betreut. Eine enge Zusammenarbeit der Kirchenarchitekt*innen mit dem Energieberaternetzwerk trägt zur Einbeziehung des Klimaschutzes bei allen gebäuderelevanten Entscheidungen bei.
Eine Projektstelle im Bereich des Datenmanagements und des Energiecontrollings der kirchlichen Gebäude im Rahmen des Energiebeschaffungsgesetzes der EKHN ergänzt diese Vorhaben.

Vernetzung mit anderen Landeskirchen und der Politik

Über das Klimaschutzbüro der EKD an der Forschungsstätte der Evangelischen Studiengemeinschaft (FEST) in Heidelberg ist die EKHN vernetzt mit anderen Landeskirchen und Bistümern in Deutschland, die sich ebenfalls dieser Aufgabe stellen.

In Absprache mit den Evangelischen Kirchen der Pfalz und im Rheinland vertritt Dr. Hubert Meisinger, Referent für Umweltfragen im Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung der EKHN, die drei Landeskirchen im Beirat Klimaschutz des Landes Rheinland-Pfalz und ist in Absprache mit der Ev. Kirche von Kurhessen-Waldeck Vertreter der beiden hessischen Kirchen im Bündnis für Nachhaltigkeit des Landes Hessen. 

Die EKHN ist damit auf einem guten Weg, Klimaschutz in der Landeskirche vom Projekt zum stetigen Prinzip kirchlichen Handelns zu machen.

Nationale Klimaschutzinitiative

© bmwk, nkiFörderung durch Nationale KlimaschutzinitiativeDie Nationalen Klimaschutzinitiative fördert auch kirchliche Projekte

Mit der Nationalen Klimaschutzinitiative initiiert und fördert die Bundesregierung seit 2008 zahlreiche Projekte, die einen Beitrag zur Senkung der Treibhausgasemissionen leisten.

Ihre Programme und Projekte decken ein breites Spektrum an Klimaschutzaktivitäten ab: Von der Entwicklung langfristiger Strategien bis hin zu konkreten Hilfestellungen und investiven Fördermaßnahmen.

Diese Vielfalt ist Garant für gute Ideen. Die Nationale Klimaschutzinitiative trägt zu einer Verankerung des Klimaschutzes vor Ort bei. Von ihr profitieren Verbraucher*innen ebenso wie Unternehmen, Kommunen oder Bildungseinrichtungen.

Förderprojekt „Klimaschutzinitiative: Anschlussvorhaben Klimaschutzmanagement für die fachlich-inhaltliche Unterstützung bei der Umsetzung des Integrierten Klimaschutzkonzepts der Evangelischen Kirche in Hessen und Nassau“, Laufzeit 1.12.2019 bis 31.08.2022, Förderkennzeichen 67K01437-1

BMWK gefördert durch die Nationale Klimaschutz-Initiative des Bundesministeriums für Wirtschaft und Klimaschutz.

Nationale Klimaschutzinitiative 

Projekte und Initiativen in der EKHN:

Die folgende kleine Auswahl an Projekten und Initiativen veranschaulicht das kirchliche Engagement für den Klima- und Umweltschutz sowie die Nachhaltigkeit:

  • Bereits im Jahre 2002 hat eine Vorgängersynode "Ökologische Leitlinien" für die EKHN verabschiedet, die heute immer noch aktuell sind.

  • Die Evangelische Kirche in Hessen und Nassau spricht sich für die Verwendung erneuerbarer Energien aus. Dazu hat die Synode ein Energiebeschaffungsgesetz beschlossen, mit dem die EKHN den Einkauf von Ökostrom und Ökogas zentral regelt, über 100 Photovoltaik-Anlagen werden durch die Zentrale Pfarreivermögensverwaltung der EKHN betreut, die jährlich ca. 4 Mio. kWh klimafreundlichen Strom erzeugen.

  • Kirchengemeinden und kirchliche Einrichtungen können das Umweltmanagement Grüner Hahn zur Stärkung des eigenen umweltfreundlichen und nachhaltigen Handelns einführen. Dabei beraten und begleiten kirchliche Umweltauditoren, mehr erfahren: Grüner Hahn.

  • Energie und Kosten sparen und damit einen aktiven Beitrag zum Klimaschutz leisten, können Kirchengemeinden mit dem zweijährigen Energiemanagement Energiemission.

  • Die Predigthilfe "nachhaltig predigen" erleichtert Pfarrerinnen, Pfarrern, Lektorinnen und Prädikanten den Zugang zu nachhaltigen Aspekten der Texte der Perikopenordnung - jetzt auf www.nachhaltig-predigen.de.

  • Die Feier eines Schöpfungsgottesdienstes am ersten Freitag im September innerhalb der von der ACK ausgerufenen Schöpfungszeit ermöglicht eine weitere spirituelle Auseinandersetzung mit der Thematik – Informationen unter www.schoepfungstag-hessen-rheinhessen.de.

  • Die Fastenzeit kann dazu genutzt werden, um für Klimaschutz und Klimagerechtigkeit zu fasten. Sieben Wochen lang steht jeweils ein anderes Wochenthema im Fokus, angefangen beim Wasserfußabdruck bis hin zu nachhaltiger Mobilität, weitere Informationen unter www.klimafasten.de.

  • Kirchliche Mitarbeitende  werden angeregt, sich an der Klimakollekte zu beteiligen. Kann die Fahrt mit dem Auto nicht vermieden werden, können die zurückgelegten Kilometer auf dieser Webseite eingetragen und die verbrauchte Menge an CO2 errechnet werden. Ein in Euro umgerechneter Betrag kann schließlich für Projekte in südlichen und östlichen Ländern gespendet werden. Auch die mit kirchlichen Veranstaltungen verbundenen CO2-Emissionen können über die Klima-Kollekte kompensiert werden – die Synode der EKHN wählt diesen Weg schon seit mehreren Jahren.

  • In dem Projekt "Nachhaltige Entwicklung in Bürgerhand" wurden Menschen zu Projektentwickler*innen für Energiegenossenschaften ausgebildet, vor allem im Hinblick auf Photovoltaikanlagen. Daraus entwickelte sich das Netzwerk "Energiewende Jetzt", bei dem die EKHN Mitglied ist.

  • Nachhaltigkeit wurde in der Kirchlichen Haushaltsordnung (KHO) zusätzlich zu Wirtschaftlichkeit und Sparsamkeit als Vergabegrundsatz bei Beschaffungsfragen ergänzt. Konkrete Praxisempfehlungen sind zu finden im EKHN-Praxisleitfaden zur Beschaffungsverordnung „Richtig einkaufen für die Kirche“.

  • Das kirchliche Einkaufs- und Wissensportal „Wir kaufen anders“ macht einen öko-faire-sozialen Einkauf spielend leicht und stellt viele hilfreiche Informationen zur Verfügung, einfach registrieren unter wir-kaufen-anders.de.

  • Bei der Sanierung und dem Neubau von Gebäuden werden Klimaschutzaspekte berücksichtigt, der dienstliche Fuhrpark der EKHN wurde und wird angepasst, so gehören zur Kirchenverwaltung der EKHN zwei Carsharing-Plätze.

  • Das Zentrum Gesellschaftliche Verantwortung und das Zentrum Ökumene bieten vielfältige Informations- und Bildungsveranstaltungen zu Nachhaltigkeitsaspekten an. Nationale und internationale Zielkonflikte zwischen Klimaschutz, der Nutzung nachwachsender Rohstoffe und einer nachhaltigen Landnutzung werden bearbeitet.

  • Die EKHN ist Gründungsmitglied im ökumenischen Herausgeberkreis "Jahrbuch Gerechtigkeit" und der daraus entstandenen Bewegung „Umkehr zum Leben“.

  • Die EKHN ist Mitglied der Klima-Allianz, einem breiten gesellschaftlichen Bündnis zum Klimaschutz in Deutschland, das politische Veränderungen im Blick hat, aber auch zur Teilnahme an jährlich stattfindenden Klima-Aktionstagen einlädt.

  • Sie ist Gründungsmitglied der "Entwicklungspolitischen Klimaplattform" der Kirchen und kirchlichen Werke, aus der sich das Ökumenische Netzwerk Klimagerechtigkeit entwickelt hat, das im Anschluss an Fridays for Future „Churches for Future“ ins Leben rief.

  • Die EKHN steht im interreligiösen Austausch mit vielen anderen Religionsgemeinschaften beispielsweise zu den Themen Naturschutz und biologische Vielfalt.

[ZGV]

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Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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