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Meisterschaft

Frauen-Fußball ist voll ihr Ding

Victoria trägt das unterschriebene Trikot der Frauen-Nationalmannschaft und sie hält das handsignierte Trikot von Sophie Schmidt, ihrer Lieblings-Spielerin.

Er bekommt meist wenig Beachtung, aber Victoria aus Frankfurt liebt ihn: den Frauen-Fußball. Immer wenn es geht, sitzt die evangelische Jugendliche im Stadion, um ihrer Lieblingsspielerin zuzusehen. Von ihr hat sie ein ganz besonderes Geschenk bekommen.

Victoria ist 15, wurde letztes Jahr in der Frankfurter Martin-Luther Gemeinde konfirmiert. Nach den Sommerferien geht sie in die 10. Klasse und sie hat ein Hobby, das keiner ihrer Schulfreundinnen und Schulfreunde teilt: Frauenfußball. Immer wenn es geht, ist sie bei den Spielen des 1. Frauen Fussball Clubs, kurz 1. FFC, im Stadion dabei. Sie geht fast immer alleine, das war „am Anfang schon komisch“, sagt Victoria. Aber mittlerweile kenne sie die Leute und man grüße sich. Außerdem schätze sie die familiäre Atmosphäre – ohne Krawall. Die ruhige 15-Jährige sagt: „Man fühlt sich einfach wohl und muss keine Angst davor haben, dass man blöd angepöbelt wird.“ Angefangen hat ihre Fußballliebe schon mit drei Jahren. Als Kind hat sie mit ihrer Nachbarin gekickt, später in der Schulmannschaft und dann auch im Verein. Mittlerweile fiebert sie mit, aber selbst spielt sie kaum noch.

Profi-Spielerin war ihr Traum

Als Victoria noch aktiv im Verein gespielt hat, war ihr größter Traum mit Fußball Geld zu verdienen. Doch als sie realisiert hat, wie viel die Spielerinnen dafür leisten müssen, hat sie sich dagegen entschieden: „Sport-Internat, dann noch die Schule auf die Reihe kriegen, das wäre mir alles zu viel“. Aber sie möchte trotzdem, auf jeden Fall im sportlichen Bereich arbeiten. Eine ihrer Ideen: Physiotherapeutin.

Victorias Zimmer ist voller Autogrammkarten

Wer in Victorias Zimmer geht, sieht sofort ihre Fußballleidenschaft. „An der Wand hängt ein Kalender der Frauennationalmannschaft, am Schrank Autogrammkarten“. Die sind hauptsächlich von Frauen, zum Beispiel von Steffie Jones, der Bundestrainerin der Fußball Frauen-Nationalmannschaft. Mit einigen Profi-Fußballerinnen hat Victoria persönlich gesprochen. Sie erklärt, dass es beim Frauenfußball so sei, dass die Frauen nach dem Spiel Zeit für Ihre Fans haben. Victoria findet das aufregend, „im Anschluss noch mit seinen Vorbildern zu sprechen.“  

Highlights: Unterschriebene Trikots

Bei solch einem Gespräch nach einem Spiel des 1. FFC hat sie auch schon ein Geschenk bekommen: Ein Trikot von Lieblingsspielerin Sophie Schmidt. Victoria erzählt, dass sie Schmidt einfach nach dem Trikot gefragt habe. Daraufhin sei diese kurzerhand in die Umkleide gegangen und habe ein Trikot von ihrer kanadischen Nationalmannschaft mitgebracht – handsigniert.
Eine weitere tolle Erfahrung für Victoria: Der Empfang der Olympioniken am Römer, vergangenen August. Ihr Augen glitzern als sie das erzählt: „Da stand ich in der ersten Reihe und habe das Trikot hochgehalten und dann kamen die Spielerinnen wie von alleine. Das war schon schön. Vor allem, weil alle nur wegen mir da standen und die Menschen drum herum gar nicht wussten, wer das ist.“

Frauen sind doch keine halben Männer!

Mit ihrem Hobby ist Victoria ziemlich allein. Ihre Freunde finden es „etwas komisch, aber freuen sich, dass sie etwas gefunden hat, dass sie interessiert.“ Mit Vorurteilen geht sie mittlerweile locker um, früher hat sie sich sehr aufgeregt, wenn sie Sätze wie diese gehört oder im Internet gelesen hat: „Die können nicht spielen, die Frauen sind doch alle halbe Männer.“ Victoria sagt sich, wenn sie so etwas liest: „Nachdenken oder mal richtig hinschauen – ich mache mir damit keinen Stress mehr.“

[Stand: 2017]

Du wirst Gottes Kraft in der Schwachheit erfahren,
nicht vorher, nicht daran vorbei.
In der eigenen Schwachheit, in den Dingen,
um die ich einen großen Bogen mache,
meine Tabus, meine wunden Punkte.
Aber es tut nicht nur weh, es tut auch gut,
am wunden Punkt berührt und geheilt zu werden.
Und es führt kein Weg daran vorbei,
wenn es richtig gut werden soll.

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