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Tag gegen Armut

Sicheres Auskommen gewohnt - jetzt von Armut gefährdet

© gettyimages, kudryavtsev pavelid, mdhszu wenig Geld, Portemonnaie leerEs wird auch finanziell eng für Menschen, die bisher ganz gut mit ihrem Einkommen zurechtgekommen sind

Anlässlich des "Internationalen Tages für die Beseitigung der Armut" am 17. Oktober 2022, äußert Dr. Felix Blaser, Bereichsleiter bei der Diakonie Hessen, seine Besorgnis: 18 Prozent der hessischen Bewohner:innen sind von Armut gefährdet. "Es finden sich zunehmend Menschen in Armutslagen, die sich bislang wenig Sorgen um ihr Auskommen machen mussten“, so Felix Blaser.

Die Armut in Deutschland steigt, auch andere Länder sind davon betroffen. Um auf die humanitäre Katastrophe aufmerksam zu machen, haben die Vereinten Nationen den Internationalen Tag für die Beseitigung der Armut am 17. Oktober ins Leben gerufen. Aus diesem Anlass erinnert die Diakonie Hessen daran, dass globale Entwicklungsziele, wie die Beendigung von Armut, nur erreicht werden können, wenn sich viele Menschen an vielen Orten weltweit dafür einsetzen – auch in Hessen. Mit der Agenda 2030 legten die Vereinten Nationen 17 Entwicklungsziele für Nachhaltigkeit, die Social Development Goals (SDGs), fest.

Auch im Kirchengebiet: Zunehmend mehr Menschen von Armut gefährdet

Auch das Land Hessen orientiert sich mit seiner Nachhaltigkeitsstrategie an den SDGs, nachzulesen unter anderem im hessischen Fortschrittsbericht 2020. „Gerade mit Blick auf das erste Ziel, die Beendigung von Armut, schneidet Hessen seit einigen Jahren auch im Vergleich mit anderen deutschen Bundesländern besonders schlecht ab“, gibt Dr. Felix Blaser, Bereichsleiter bei der Diakonie Hessen, zu Bedenken. Laut den Daten des Mikrozensus aus dem Jahr 2021 sind mittlerweile 18,3 Prozent der hessischen Bewohner:innen von Armut gefährdet. „In Zeiten vielfältiger Krisen wird auch den Menschen im globalen Norden immer klarer: wenn wir nicht entschieden gegensteuern, rückt das Erreichen einer lebenswerten Welt für alle in weite Ferne. Es finden sich zunehmend Menschen in Armutslagen, die sich bislang wenig Sorgen um ihr Auskommen machen mussten“, so Felix Blaser. Momentan werde zudem besonders deutlich, wie eng beispielsweise das Ziel der Sicherung verlässlicher und nachhaltiger Energie und das Ziel der Beendigung von Armut zusammenhingen.

Armutsbekämpfung ist langfristig nur durch echten Wandel möglich

„Wir sind mit der besonderen Aufgabe konfrontiert, einerseits akute Not möglichst schnell lindern zu müssen, andererseits dürfen wir die notwendigen Transformationsprozesse der Gesellschaft hinsichtlich des Klimawandels nicht aus den Augen verlieren. Sonst verlagern wir das Problem lediglich auf die Zukunft, ohne an einer wirklichen Lösung zu arbeiten“, ergänzt Carsten Tag, Vorstandsvorsitzender der Diakonie Hessen.

Damit der Spagat gelingt, arbeitet die Diakonie Hessen mit vielen verschiedenen Bausteinen:

  • Mit der Aktion #waermewinter von Diakonie und Evangelischer Kirche wollen wir Menschen unterstützen, indem wir beispielsweise unsere Räume im Winter öffnen. Wir verstehen ‚Wärme‘ auch als ‚Herzenswärme‘. Ein ideales Beispiel sind unsere Bahnhofsmissionen in Frankfurt, Kassel, Fulda, Gießen und Bad Hersfeld. Menschen können sich dort aufwärmen, finden ein offenes Ohr für Sorgen und Nöte und bekommen warme Getränke“, so der Vorstandsvorsitzende.
    mehr über den #wärmewinter

  • Auch armutsbetroffene Kinder und Jugendliche sind im Fokus. So zum Beispiel mit einem Projekt, das über die Stiftung DiaKids Schwimmkurse für benachteiligte Kinder finanziert „Die Bedeutung der Kurse liegt nicht nur in der Überlebenshilfe beim Baden, sondern auch in der Förderung der psychischen Entwicklung der jungen Menschen“, erläutert Carsten Tag. Einrichtungen, die solche Kurse anbieten oder organisieren möchten, seinen weiterhin herzlich eingeladen, sich direkt mit der Stiftung in Verbindung zu setzen.
    Stiftung DiaKids - gemeinsam Kinderarmut bekämpfen

  • Im Bündnis mit über 50 anderen Verbänden und Organisationen arbeitet die Diakonie Hessen darüber hinaus auf Bundes- und Landesebene daran, die sozialökologische Wende voranzubringen. Dabei gilt neben der Einhaltung des 1.5-Grad-Ziels bei der Klimaerwärmung ein besonderes Augenmerk der Verbesserung sozialer Gerechtigkeit. „Beide Fragen – die Bewahrung der natürlichen Schöpfung und die Bekämpfung von Armut – sind Überlebensfragen der Menschheit und wir müssen sie deshalb auch zusammen stellen“, fordert Carsten Tag.

Hilfe bei Armutsgefährdung

Schuldnerberatungsstellen in Hessen und Nassau

Diakonie-Hilfeportal: Hilfe bei Schulden

Hilfe und Beratung: regionale diakonische Werke in Hessen und Nassau

Spar-Tipps 

Teilhabe an Veränderungsprozessen wichtig

Laut Carsten Tag gelte es, möglichst viele Menschen aktiv in die Veränderungsprozesse einzubinden. „Wir bewegen uns seit über zwei Jahren in einem gesellschaftsweiten Zustand existenzieller Verunsicherung, auch weil die Menschen das Gefühl haben, wenig Gestaltungsmöglichkeiten zu haben. Das vergrößert die Gefahr sozialer Spaltung. Damit das nicht passiert, brauchen wir neben akuter Hilfe und nachhaltigem Wandel noch etwas: nämlich die Hoffnung, dass sich die Dinge durch unser Tun auch wieder zum Guten wenden können. Es gilt, den Mut nicht zu verlieren und möglichst viele Menschen in die anstehenden Transformationsprozesse einzubinden. Auch dafür setzen wir uns als Diakonie Hessen ein“, macht Carsten Tag abschließend deutlich.

mehr über Angebote der Diakonie

Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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