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Wünschen und beten

Die Alternative zum „Gebet-O-Mat“

mikeh00/istockphoto.comBetender Junge am StrandWie kann die Antwort Gottes gehört zu einem Gebetswunsch wahrgenommen werden? Prof. Heymel hatte dazu eingeladen, empfindsam zu werden: "Das Stillwerden und Hören wäre erstmal ein Weg, um aufnahmebereit zu werden. In welcher Weise sich dann Gott äußert, bleibt abzuwarten."

Wie „funktioniert“ beten? Heute einen Wunsch im Gebet aussprechen und morgen die Erfüllung empfangen? Die Illusion eines „Gebet-O-Mats“ möchte Klinikseelsorger Hans-Christoph Rahlwes nicht erwecken. Was beten stattdessen für ihn ausmacht, hat er während des weiterhin abrufbaren Webinars „Wenn das Beten sich lohnen würde“ in einer berührenden Geschichte veranschaulicht.

Den meisten Menschen dürfte klar sein: Beten bedeutet nicht, dass Wünsche automatisch erfüllt werden. Was aber macht dann das Beten aus? Darüber tauschten sich die hochkarätigen Teilnehmenden des  Webinars „Wenn das Beten sich lohnen würde“ am 6. Juni 2020 aus, das von der Evangelischen Akademie Frankfurt organisiert wurde. Das Webinar ist weiterhin auf Youtube abrufbar.

Beten: Beziehung und Verbindung zu Gott

Der Dortmunder Theologie-Professor Karl-Heinrich Ostmeyer erklärte, dass es auf die Verbindung, auf die Beziehung zu Gott ankomme - selbst wenn ein Gebet nicht erfüllt werde. Wie eine solch berührende Verbindung in die Wege geleitet werden könne, erzählte Hans-Christoph Rahlwes, Klinikseelsorger im Agaplesion-Bethanien-Krankenhaus in Frankfurt am Main:

Als junger Pfarrer hat mich ein älterer, berühmter Onkologe (Facharzt für Krebserkrankungen) gebeten, ich möge ihn doch zu einer älteren Dame begleiten. Er hatte sie seit mehreren Jahren mit ihrer Leukämie therapiert. Und jetzt müsse er ihr sagen, dass die nächste Chemotherapie keinen Sinn mehr ergebe. Der Arzt hat ihr das dann auch so ausgeführt. Die überraschende Reaktion der Patientin war: „Nein, Herr Professor, da müssen Sie sich irren. Denn gestern war meine Enkelin da und sie hat mir gesagt, dass ich an Weihnachten Urgroßmutter werde.“ Aber der Sommer hatte noch gar nicht richtig begonnen. Deswegen sagte ihr der reizende Professor etwas betreten: „Oh je, ich glaube, das wird nichts.“
Als der Professor gegangen war, habe ich lange mit der älteren Dame gesprochen – auch über ihre Entrüstung. Am Ende des Gesprächs hat sie mich um ein Gebet gebeten. Ich wollte nicht den „Gebet-O-Maten“ anwerfen und um die Erfüllung dieses wunderschönen Wunsches bitten.  Ich kam frisch von der Uni und habe gesagt:

„Ich lege diesen Wunsch in Gottes Hände.“

Am Neujahrstag hatte die  Dame ihr Urenkelchen im Arm.
Dass dieser Wunsch erfüllt worden ist, das empfinde ich noch heute als ein Segen für meine Berufstätigkeit – direkt neben meiner Ordination. Auch wenn ich seitdem im Krankenhaus immer wieder die Nichterfüllung von Gebeten erlebt habe, ist Gott der Rahmen, dem ich das überantworten kann.

 „Sich zu Hause zu fühlen in dieser Welt“ 

Pfarrer Rahlwes hatte noch einen Gedanken des Mediziners und Philosophen Thomas Fuchs denjenigen Menschen mit auf den Weg gegeben, deren Wünsche nicht erfüllt werden: Trotzdem könne sich bei ihnen das Gefühl einstellen, „sich zu Hause zu fühlen in dieser Welt“, auch wenn das Leben nicht so verlaufe, wie sie es sich gewünscht hatten. Sie spürten dann, beispielsweise so mit einer Krankheit weiterleben zu können.

Wissenschaftlich-theologischer Austausch mit hochkarätigen Teilnehmenden weiterhin auf youtube

Weitere Gebetserfahrungen, Fragen und theologisch-wissenschaftliche Zugänge teilten während des Webinars außerdem Birgit Arndt, die Geschäftsführerin des Medienhauses, der Autor und Dozent Pfarrer i.R. Dr. habil. Michael Heymel, die Theologin Dr. Mirjam Sauer von der Uni Gießen und Studienleiter Dr. Eberhard Pausch.  Das Webinar ist weiterhin auf Youtube abrufbar.

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Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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