Wahlen
„Weniger Fluglärm und mehr Lebensqualität in Offenbach“
Dekanat Offenbach![Vertreter des Bündnisses Menschenkette Vertreter des Bündnisses Menschenkette](/fileadmin/_processed_/csm_Buendnis_Menschenkette_b666c55cc4.jpg)
17.02.2016
cpf
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2011 hatten Kirchen, Gewerkschaften, Parteien und Bürgerinitiativen eine 2,5 Kilometer lange Menschenkette gegen Fluglärm organisiert. Mehr als 4000 Menschen waren damals an der Aktion beteiligt. Einige Wochen vor der hessischen Kommunalwahl meldet sich nun das Bündnis Menschenkette erneut zu Wort. Anhand von fünf Wahlprüfsteinen wurde zusammengetragen, wie es die Parteien mit dem Fluglärm halten.
„Wir möchten damit den Fluglärm weiter oben auf die Tagesordnung der Parteien setzen,“ sagt Dekanin Eva Reiß. Es gehe darum, sich auch weiter für mehr Lebensqualität und weniger Fluglärm in Offenbach einzusetzen. „Die Lärm- und Schadstoffbelastung ist viel zu hoch,“ argumentiert Ingrid Wagner von der Bürgerinitiative Fluglärm. Zwar habe der Bürgerprotest mit zu dem Nachtflugverbot beigetragen, zufrieden könne man mit dieser Regelung allerdings nicht sein. „Solange noch Klagen vor den Gerichten anhängig sind,“ akzeptieren wir die Nordwestbahn nicht, so Wagner.
Kritik am Lärmpausenmodell
Auch mit dem Lärmpausenmodell zeigten sich die Vertreter des Bündnisses nicht zufrieden. Es bringe lediglich eine Verlagerung von Lärm. Reiß wünsche sich, dass die Arbeit der Fluglärmkommission künftig stärker mit den lokalen Bürgerinitiativen zusammenarbeiten solle. „Die Verknüpfung der Gremienarbeit mit den Anliegen engagierter Menschen ist uns wichtig“, betonte die Dekanin. Einigkeit herrsche bei den Offenbacher Parteien, was die Bewertung der NORAH-Studie angeht, die gesundheitliche Probleme in Zusammenhang mit Lärmbelastung stellt. „Alle Parteien leiten daraus Handlungsbedarf ab“, freut sich Wagner.
Die fünf Wahlprüfsteine und die Antworten der Politiker zum Download (*.docx).
Info des Dekanats Offenbach:
Seit der Inbetriebnahme der Landebahn Nord-West ist nahezu das ganze Stadtgebiet Offenbachs massiv von Fluglärm betroffen. Zahlreiche Klagen vor dem hessischen Verwaltungsgerichtshof gegen den Flughafenausbau wurden bisher ganz oder teilweise abgelehnt. 2015 hatte das Bundesverfassungsgericht die Verfassungsbeschwerde der Stadt Offenbach gegen den Planfeststellungsbeschluss zum Ausbau des Frankfurter Flughafens nicht angenommen. Derzeit sind noch einige Klagen anhängig, so auch die Klagegemeinschaft der Stadtwerke Offenbach und des Evangelischen Kirchengemeindeverbands Offenbach.