Herzlich Willkommen! Entdecken Sie, welche Angebote der EKHN zu Ihnen passen. Über das Kontaktformular und auf facebook sind wir offen für Ihre Anregungen.

Menümobile menu

Ausstellung in Darmstadt

Auf Wanderschaft: Ausstellung über Else Niemöller

© privatElse und Martin Niemöller in Frankfurt am Main 1945.

Oft bleiben die Biografien von Ehefrauen bedeutender Männer ungeschrieben. Eine wird nun mit einer Ausstellung aus dem Vergessen geholt: Else Niemöller, deren Leben weit mehr als nur jenes als einer „Frau an seiner Seite“ war. Die Schau über die Frau des ersten hessen-nassauischen Kirchenpräsidenten Martin Niemöller und ihr Leben zwischen Engagement und Tragik ist nun bis 22. September in Darmstadt zu sehen. Sie kann auch von allen Interessierten ausgeliehen werden.

Bildergalerie

Annette SchnarchendorffUlrike Scherf spricht über Else NiemöllerUlrike Scherf spricht über Else Niemöller

Kirchenpräsident und Friedensaktivist Martin Niemöller legte sehr viel Wert auf die Meinung und Mitarbeit seiner Frau und Mutter seiner sieben Kinder. Die hochgebildete Else Niemöller musste gleichwohl ihren Beruf als Lehrerin, den sie in ihrem  Heimatort Elberfeld und in England ausgeübt hatte, aufgeben, als sie Martin Niemöller heiratete. Else Niemöller wurde 1890 geboren und heiratete Martin Niemöller 1919. Über ihr facettenreiches und spannendes Leben hat die Wissenschaftlerin Jeannette Toussaint im Auftrag der Martin-Niemöller-Stiftung nun eine Ausstellung konzipiert. Ihr Titel: „Frau an seiner Seite“ 

Else Niemöller: wegweisend und mutmachend

Nachdem die Ausstellung in Wiesbaden eröffnet wurde, ist sie nun noch bis 22. September in der hessen-nassauischen Kirchenverwaltung in Darmstadt am Paulusplatz während der Öffnungszeiten der Verwaltung im Erdgeschoss zu sehen. Bei der Eröffnung sagte Stellvertretende Kirchenpräsidentin Ulrike Scherf, dass Else Niemöller „mutig und wegweisend für viele andere Frauen“ gewesen sei. So sei sie aus dem Schatten ihren populären Mannes Martin Niemöller herausgetreten und habe eigene Ziele verfolgt. Besonders in den Nachkriegsjahren habe sie „ihren Platz in der Welt“ gefunden.

Unermüdliches Engagement für Notleidende 

Dazu gehören nach Worten Scherfs unter anderem „das unermüdliches Engagement für die CARE-Aktionen der EKD für notleidende Deutsche im Ausland, für die sie federführend verantwortlich war, ihr Einsatz für die weltweite Ökumene und die Aktivitäten in der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung, deren Ehrenpräsidentin sie wurde“. Mit „wachem Blick und scharfem Verstand“ sei sie öffentlich aufgetreten und habe es ertragen, durch ihren Einsatz gegen Aufrüstung und atomare Kriegsführung immer wieder politisch in Verdacht zu geraten“. Scherf: „Sie war eine außergewöhnliche Frauengestalt, die Respekt und Achtung verdient.“

Informative Schautafeln zum Ausleihen 

Ab Oktober kann die Ausstellung auch von Interessierten ausgeliehen werden. Ausstellungsmaterialien Toussaint hat die Schau in acht informativen Rollups kondensiert. Die Materialien der Berliner Soziologin und Ethnologin können, so der Wunsch der Martin-Niemöller-Stiftung, von Gemeinden, Schulen und anderen Institutionen ausgeliehen werden und sollen zur Diskussion und Beschäftigung mit Leben und Werk der Friedensaktivistin anregen. Zudem ist ein Begleitband erscheinen, der für eine Schutzgebühr von zehn Euro erhältlich ist. 

Ereignisse im Leben Else Niemöllers

Auf den Rollups sind Stationen des Lebens von Else Niemöller in Berlin, Münster, am Starnberger See – während der KZ-Inhaftierung Martin Niemöllers in Dachau – Büdingen und Wiesbaden nachgezeichnet. Und natürlich dann aus der zeit des Zweiten Weltkriegs. Damals reiste das Ehepaar im Zeichen des Friedensaktivismus unter anderem in die USA, nach Neuseeland und Australien und hielten Vorträge.

Frauen sollen zu Völkerverständigung beitragen 

Else Niemöller war Vorsitzende der Westdeutschen Frauenfriedensbewegung, der Kampf gegen Wiederbewaffnung und Atomwaffen war ihr ein großes Anliegen. „Wir Frauen müssen versuchen, eine neue Gemeinschaft miteinander aufzubauen. Liebe deinen Nächsten wie dich selbst. Wir müssen auch zu einer neuen Völkerverständigung beitragen“, so ein Zitat Else Niemöllers aus einem in Kanada gehaltenen Vortrag.

Niemöllers tragisches Lebensende bei einem Unfall 

In Wiesbaden lebte das Ehepaar bis zu Else Niemöllers Tod infolge eines Autounfalls 1961. Mit ihr starb ihre Hausangestellte und enge Freundin Dora Schulz. Beide Frauen sind in einem gemeinsamen Grab auf dem Wiesbadener Südfriedhof beigesetzt worden.

Die Ausstellung und ihre Bedeutung

Jeannette Toussaint arbeitet in den knappen, informativen und interessant bebilderten Texten auf den neun Rollups die verschiedenen Stationen im Leben Else Niemöllers stringent heraus. Immer wieder traf Else Niemöller Entscheidungen, prüft ihren Glauben, überdenkt Standpunkte und Überzeugungen. Dass sie ihrem Ehemann absolut ebenbürtig war und dieser ihren theologischen Input zeit seines Lebens hoch schätzte, wird dabei deutlich.   


Ausleihe:
https://martin-niemoeller-stiftung.de/allgemein/ihren-platz-in-der-welt-finden-ausstellung-ueber-else-niemoeller 

Die Ausstellung umfasst 10 Rollups (200 x 85 cm) und eine Vitrine (B 100 cm x T 50 cm x H 80 cm). Ein 60-seitiges Begleitbuch kann zum Verkauf mitgeliefert werden. Die Ausleihe ist kostenfrei. Über eine Spende freut sich die Martin-Niemöller-Stiftung. 
Kontakt: Martin-Niemöller-Stiftung e.V., Steingasse 9, 65183 Wiesbaden, Telefon: 0611 954 54 86,
E-Mail: niemöllerstiftung@t-online.de
www.martin-niemoeller-stiftung.de 

 

 

Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

to top