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5000 Brote

Konfirmanden in der Backstube

Heidi Förster

Konfirmanden aus Wallerstädten haben in der Ausbildungs-Bäckerei der Beruflichen Schulen in Groß-Gerau für den guten Zweck gebacken. In weißen Schürzen, mit Blick auf das Rezept an der großen Tafel und mit Pfarrerin Roswitha Velte-Hasselhorn als Hilfskraft gab es unter Anleitung von Lehrer Oswald Koch zwischen Mehl und Milch so manche Leckerei.

Heidi FörsterBrot und Zöpfe für den guten ZweckBrot und Zöpfe für den guten Zweck

„Erst kümmern wir uns um das Roggenmischbrot, dann backen wir uns die Brötchen fürs Frühstück und am Schluss machen wir Butterhefezöpfe. Wenn alle gut mitgemacht haben, gibt es selbstgemachtes Eis“, führt Oswald Koch an diesem Morgen die zweite Konfi-Gruppe in die Arbeit ein. Als Lebensmitteltechnologe, Bäckermeister und Lehrer an den Beruflichen Schulen in Groß-Gerau hatte er wieder die 13-jährigen Konfirmanden aus Groß-Gerau-Wallerstädten einen ganzen Vormittag lang voll im Griff. 

Zuerst werden Mehl, Zucker und Hefe genau abgewogen und – ganz wichtig – es braucht die richtige Menge Salz. „Ein Bäcker muss am Teig merken, ohne dass er ihn probiert, ob im Teig Salz ist“, erklärt Oswald Koch. Mit Konfirmandengruppen aus Wallerstädten hat der erfahrene Pädagoge schon seit Jahren Erfahrung. Denn Pfarrerin Roswitha Velte-Hasselhorn führt ihre Konfirmanden jedes Jahr in seine Backstube.

„Konfis backen Brot für die Welt“

So heißt die Aktion der evangelischen Kirchen in Deutschland. Und der Erlös aus dem Verkauf geht an Projekte in El Salvador, in Ghana oder in Albanien. Die Konfis aus Groß-Gerau-Wallerstädten haben sich in diesem Jahr für ein Projekt in ihrer nächsten Umgebung entschieden. Sie wollen Brot backen für einen guten Zweck vor Ort. Das Übernachtungswohnheim des regionalen Diakonischen Werks  (rDW) in der Groß-Gerauer Schützenstraße wird später den Erlös vom Brotverkauf erhalten. Eine Woche zuvor konnten sich 90 Haushalte, die donnerstags bei der Tafel ihre Lebensmittel beziehen, für eine Überraschung aus frisch Gebackenem von der ersten Konfi-Backgruppe freuen.

Der Teig kennt keine Gnade

„Pizza oder Erdbeerkuchen“, solche Erfahrungen brachten die Jugendlichen von zuhause durchaus mit. Aber anders als in der heimischen Küche hatten sie vor allem Spaß, „in der Gruppe etwas zu machen“, so Lukas. Er scheut sich nicht, den noch klebrigen Teig auf der großen Holz-Arbeitsplatte der schulischen Bäckerei zu kneten. Auch Justin ist interessiert, „wie wirklich richtig Brot hergestellt wird.“

Das Back-Rezept ist kein Erfolgsgarant, das weiß jeder, der schon einmal gebacken hat. Beim Backen gibt’s bei Spielereien keine Gnade. Und in den zwei Brotmaschinen für Sauerteig und Brötchen müssen an diesem Morgen auch Drehzahl, Rührzeit und Ruhezeiten stimmen. Für eine Bäckerei ist jedes Detail existentiell. „Jung und weich macht den Bäcker reich, fest und warm macht den Bäcker arm“, erklärt Oswald Koch. Ein weiches Brot enthalte weniger Mehl und so könne man kostengünstig entsprechend mehr Wasser zufügen.

Chemie, Physik und Lebensmittelkunde mal ganz praktisch

Zum Brot backen gehören außerdem Kenntnisse aus Chemie, Physik und Lebensmittelkunde. „Sauerteig ist ein Teig, in dem Milchsäurebakterien die Zuckerstoffe des Mehles in Milch- und Essigsäure umwandeln. Stoffe, die Mineralstoffe binden, sind gesund, denn der Mensch kann die Mineralstoffe aus dem Getreide besser verwenden“, erklärt Oswald Koch. Und so können seine „Projekt-Schüler“ an diesem Vormittag jede Menge lernen. Das Beste für alle war natürlich: „dass wir die Brötchen am Ende selbst essen und stolz darauf sein konnten, dass wir sie selbst gemacht haben“, freut sich Mia.

Stolze 250 Euro Erlös für den guten Zweck

Der Stolz stand dann auch auf den Gesichtern der Konfirmanden geschrieben, als sie nachmittags erwartungsvoll am langen Tisch des heimischen Hofladens Funk in Wallerstädten ihre Backwaren gegen Spende anboten. Keine drei Stunden später war alles ausverkauft und die Bewohner des Groß-Gerauer Übernachtungswohnheims konnten sich über leckere Brote, Backzöpfe und Spenden freuen. 

Gut:
Das heißt für mich -
frei und befreit von allem,
was ich aus Angst und Ärger tief
in mir vergraben habe.

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